Nahwärmeversorgung Ellern
Solarthermisch unterstützte Nahwärmeversorgung
Anschlüsse | 105 (überwiegend private Haushalte) |
Energieträger | Holzhackschitzel und Solarthermie (ca. 1.200 m²) |
Wärmemenge | ca. 3,1 Mio. kWh/a |
Bauzeit | 2017/2019 |
Trassenlänge | ca. 6.000 m |
Nach der Übergabe des Förderbescheids aus dem Landesprogramm im März 2017 durch Umweltstaatssekretär Thomas Griese erfolgte bereits am 07.04.2019 die offizielle Einweihung der "Dorfwärme Ellern".
Die Nahwärmeversorgung der Ortsgemeinde versorgt 105 Häuser mit Wärme aus regenerativer Energie. Die eingebundene Solarthermieananlage mit einer Solarkolletorfläche von knapp 1.200 m² liefert 16 Prozent des Wärmebedarfs. Wärmenetz nebst Solarthermie- und Biomassefeuerungsanlage tragen zu einer CO2-Einsparung von rund 87 Prozent CO2 bei! Das Nahwärmeprojekt wurde finanziert und gefördert durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Land Rheinland-Pfalz.
Technische Spezifikation der Hauptkomponenten
Die Wärmeerzeugung wird als multivalentes System konzipiert. Es besteht aus einem Holzkessel mit 850 KW als Hauptwärmeerzeuger, einer großen thermischen Solaranlage mit einer Fläche von 1.200 m² Fläche zur Deckung der sommerlichen Netzverluste und des Warmwasserbedarfs sowie einem Spitzenlastkessel auf der Basis von Heizöl.
Die beiden regenerativen Wärmeerzeuger speisen einen großen Pufferspeicher (105 m³). Im Sommer bei hoher solarer Ernte speichert dieser Puffer überschüssige Solarwärme, die dann nachts und an trüben Tagen zur Deckung der Netzverluste und des Warmwasserbedarfes der Kunden zur Verfügung steht. In der Übergangszeit und im Winter belädt der Holzkessel während abnahmeschwacher Tageszeiten (z.B. während der Nachtabsenkung) die Pufferspeicher, damit die Wärme bei Höchstlast im Netz (z.B. früh morgens) zusätzlich zur Verfügung steht und so die Notwendigkeit zum Nachheizen mit Heizöl minimiert.
Die Hauptaufgabe des Heizölkessels (ca. 1,6 MW) ist die Leistungsredundanz für die Gesamtleistung (Holz + Sonne + Puffer) im Netz, die im Falle einer Störung im Holzkessel automatisch zur Verfügung gestellt wird.
Gemäß der Betriebssimulation ergeben sich für die Wärmeerzeugung folgende Anteile:
- ca. 82 % mittels eines Holzheizkessels (ca. 850 kW)
- ca. 16 % durch eine große thermische Solaranlage (ca. 1.200 m²)
- ca. 2 % durch einen Öl-Spitzenlastkessel (1,6 MW), Redundanzkessel